Einzelarbeit

In der Arbeit mit Einzelpersonen – Frauen und Männern jeden Alters – steht die ebenbürtige Ich-Du- Beziehung im Vordergrund. Der Dialog, in dem wir einander von Angesicht zu Angesicht begegnen, ist der geschützte Raum für die Entfaltung der ganz persönlichen Erfahrung.

Alle Empfindungen, Gefühle, Gedanken, alle Bedürfnisse, Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen, alle Phantasien, Vorstellungen und Ideen, alle Einwände, Sorgen und Ängste, alle Trauer, alle Freude und aller Schmerz sind erlaubt und willkommen und dürfen sich ausdrücken.

Wir werden, indem wir miteinander experimentieren, jeweils angemessene Wege und Mittel finden, all diesen Regungen ihren eigenen Ausdruck zu ermöglichen – damit neue und schöpferische Anpassungen an die gegenwärtige Lebenssituation sich anbahnen können.

Die Arbeit hat zum Ziel, unsere ungenutzen Kräfte und Möglichkeiten zu erschließen und unsere Lebendigkeit, Kontaktfähigkeit und Entscheidungsfähigkeit wieder zu gewinnen oder zu erweitern.

Meist leben wir gestern oder morgen. Was ist jetzt? – Gerade sind wir präsent und jetzt schon nicht mehr. Was ist geschehen? – Wie können wir lernen, dem Fluss der Wahrnehmungen im Kontakt zu folgen, und dort,wo der Kontakt unterbrochen wird, auf die darunter liegenden Ursachen einzugehen? –

Also fragen wir:

Wie benutzen wir unsere Sinne?- Wie tief sind wir in unserem Leib beheimatet, wie freundlich gehen wir mit ihm um?- Wieso regt uns der eine Mensch auf, der andere an? Warum laufen bestimmte Bezieh- ungen wie geschmiert, andere schief? Wie sind unsere Wahrnehmungen einer Person durch Vorerfahrungen und Erwartungen beeinflusst? Sind wir imstande, jemandem unvoreigenommen zu begegnen? – Wie kommt es, dass wir uns bei Kleinigkeiten manchmal so fürchterlich aufregen? Wie haben wir es geschafft, mit traumatischen Erlebnisse zu überleben? Wie gehen wir mit Kränkungen um? Wie schaffen wir es, dass wir nicht mitkriegen, wie unausstehlich wir manchmal sind? – Dass wir alle nicht einfach sind, merken wir immer wieder. Verschiedenste innere Kräfte scheinen an uns zu zerren. Wie können wir mit uns selbst in Einklang kommen? (Im Rollenspiel geben wir diesen Kräften Namen und Rollen und schauen uns unsere innere Inszenierung an.) – Wie beeinflussen Scham- und Schuldgefühle unsere Beziehungen? Kenne ich mich selbst in meinem innersten Wesen? Wie finde ich Zugang zu dieser inneren Schatzkammer? – Im Laufe unseres Lebens kommt es immer wieder zu Entwicklungskrisen; jede Krise bringt Umbruch und Unruhe, ist Chance und Risiko zugleich. Wie bewältigen wir solche Übergänge?-Wohin soll meine Reise gehen, woraus beziehe ich meine Kraft? Mit wem gehen ich meinen Weg gemeinsam, wo muss ich mich allein aufmachen?