SYSTEMISCHE AUFSTELLUNGSARBEIT

im gestalttherapeutischen Kontext (für Gestalttherapeut/Innen und Therapeut/innen und Berater/innen anderer Richtungen)

FAMILIEN-STRUKTUR-AUFSTELLUNGEN
STRUKTURAUFSTELLUNGEN
ORGANISATIONSAUFSTELLUNGEN

FORTBILDUNGS-/JAHRESGRUPPE 2023 in Düsseldorf

Termine 2024 (23. Turnus)

1. Seminar / 10. –   12. Februar 2023
2. Seminar / 21. – 23. April 2023
3. Seminar / 16. – 18. Juni 2023
4. Seminar / 08. – 10. September 2023
5. Seminar / 10. – 12. November 2023

Termine 2024 (23. Turnus)

1. Seminar / 09. – 11. Februar 2024

2. Seminar / 19. – 21. April 2024

3. Seminar / 14. – 16. Juni 2024

4. Seminar / 13. – 15. September 2024

5. Seminar / 15. – 17. November 2024

Leitung

Nikolaus Einhorn

Veranstaltungsort

Susanne Weins
Kittelbachstr. 51
40489 Düsseldorf

Teilnehmer

Maximal 16

Dass unser Reifen und Mündigwerden als Personen nicht so von statten geht wie das von Äpfeln und Birnen, das bezeugen unsere täglichen Erfahrungen. Vielmehr hängt es ganz wesentlich von unserer eigenen beständigen Mitwirkung ab – von unserer Beständigkeit im Üben von Selbstgewahrsein. Deshalb möchte ich Sie einladen zu einem weiteren bewussten Üben uneingeschränkter Aufmerksamkeit, uneingeschränkten Fühlens, uneingeschränkten Selbstgewahrseins – gerade im Zusammenleben mit dem Anderen und den Anderen, im mitmenschlichen Miteinander.

Die SYSTEMISCHE AUFSTELLUNGSARBEIT zum Beispiel ist ein eleganter und intelligenter Weg, das Gewahrsein zu wecken und wach zu halten für die Wechselbeziehungen, die Wechselwirkungen, die wechselseitigen Abhängigkeiten, in denen wir unvermeidlich und unablässig mit den Anderen existieren – den Allernächsten wie den nicht ganz so nahen. Die Arbeit, zu der ich Sie einlade ist ein „Forschungsprojekt“, in dem es darum geht, das Gewahrsein für diese wechselseitigen existenziellen Abhängigkeiten zu erweitern, zu vertiefen, zu verfeinern und so zu stabilisieren, dass unser tägliches Leben sich wandeln könnte zu einem freien Mitsein miteinander – erlöst von zwanghaften Reflexen, von gewohnheitsmäßigen Vorwürfen, von unerfüllbaren Ansprüchen und ungesunden Abhängigkeiten.

Diese Jahres-/ Fortbildungsgruppe ist für Menschen in sozialen, therapeutischen, medizinischen, pädagogischen und organisatorischen/unternehmerischen Arbeitsfeldern gedacht, die ein tieferes Verständnis für die verborgene Dynamik in Familien und anderen sozialen Systemen gewinnen möchten.

Die klärende und (er)lösende Wirkung der FAMILIENAUFSTELLUNGEN- und der SYSTEMISCHEN STRUKTUR- und ORGA-NISATIONS-AUFSTELLUNGEN ist in allen Bereichen unseres Beziehungslebens offenkundig. Deshalb wächst auch bei immer mehr Menschen das persönliche und berufliche Interesse, Genaueres und Überprüfbares über die Wirklichkeit des sogenannten „wissenden Feldes“ [1] zu erfahren und die mittlerweile sehr ausgereiften und verfeinerten Arbeitsformen im Detail kennen zu lernen.

Wir erlangen durch diese Arbeit ein tiefes Verständnis für das Wesen und die Dynamik menschlicher Beziehungen. Indem wir in der systemischen Aufstellungsarbeit die subtilen Wechselwirkungen erkunden, die sich im menschlichen Zusammenleben laufend ereignen, schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass eine gesunde Selbstregulierung / Selbstorganisation in unseren Familien und in den anderen Lebensbereichen, in denen wir uns täglich bewegen, Wirklichkeit werden kann. Wir können für uns selbst und unseren ganz eigenen Lebensweg, für die Beziehungen zu unseren Partnern und Partnerinnen, für das Wohlergehen unserer Kinder, für unsere kollegialen Partnerschaften und für eine zukunftsfähige Lebensweise kaum etwas Besseres tun.

Diese Arbeit strebt nach kraftvollen Lösungen in persönlichen, familiären und beruflichen Konfliktsituationen – zum Beispiel: bei schwierigen Entscheidungsalternativen; bei Fragen nach Beruf und Berufung; beim Erkennen ungenutzter innerer und äußerer Potenziale, Kompetenzen und Ressourcen; bei der Klärung von Lebenskonzepten; bei der Entwicklung von Zukunftsperspektiven; bei entwicklungshemmenden Konflikten in Unternehmen und Organisationen.

Die Systemische Aufstellungsarbeit, wie sie in dieser Fortbildungsgruppe praktiziert und gelernt wird, hat eine explizit gestalttheoretische / gestalttherapeutische Grundlage und Ausrichtung. Das bezeugt sich in der mikroanalytischen Vorgehensweise, in der es um die Schulung der genauen Wahrnehmung des Kontakt-geschehens geht – von Augenblick zu Augenblick, von Unterschied zu Unterschied. Zum tieferen Verständnis der Arbeit, die wir in dieser Gruppe tun, werden auch Einsichten der Baby- und Kleinkindforschung, der Bindungs-theorie, der Gehirnforschung, der Phänomenologie und der Entwicklungspsychologie einbezogen.

In dieser kontinuierlichen Arbeitsgruppe können sie intensive Lernerfahrungen machen. Diese Jahresgruppe ist allerdings auch eine besondere Gelegenheit zur Fortbildung im Sinne ganz persönlichen Wachstums.

Die TeilnehmerInnen erfahren, wie sich Systemische Familien-/Struktur-/Organisations-Aufstellungen entfalten und auf welchen Prinzipien sie beruhen, wie sie verantwortlich angeleitet werden müssen und wie sie sich von anderen therapeutischen Ansätzen unterscheiden. Fortgeschrittene TeilnehmerInnen können unter Anleitung lernen, Aufstellungen selbst durchzuführen. Therapeutisch und beratend Tätige können Supervision erhalten.

FAMILLIENAUFSTELLUNG

Die Familienaufstellung ist hilfreich bei den vielfältigen Problemen, die mit der Familiendynamik zusammenhängen: bei schweren körperlichen Krankheiten; bei psychischen Störungen (bei sich oder in der Familie); Beziehungsfragen, Erziehungsfragen; sexuellem oder emotionalem Missbrauch; Scham- und Schuldgefühlen; Süchten; traumatischen Erfahrungen von Verlust, Flucht, Vertreibung, Verfolgung; bei Fragen, die Sexualität, Schwangerschaft und Kinder betreffen; bei sozialen Problemen, Konflikten in Liebe und Partnerschaft; bei Konflikten im Beruf; oder auch bei dem Gefühl im Leben stecken zu bleiben oder unglücklich zu sein, obwohl äußerlich alles stimmt.

SYSTEMISCHE STRUKTURAUFSTELLUNG

Die Systemischen Strukturaufstellungen bieten ein weites Spektrum experimenteller Vorgehensweisen, sind hilfreich bei der Erkundung und Erarbeitung von Handlungsalternativen in schwierigen persönlichen, beruflichen, politischen etc. Entscheidungssituationen und setzen Kreativitätspotentiale frei, die ansonsten schwer zugänglich sind oder gebunden bleiben.

SYSTEMISCHE ORGANISATIONS-AUFSTELLUNG

Wenn in den Systemischen Organisations-Aufstellungen die „innere Ordnung“ eines Organisationssystems (Unternehmen, Klinik, soziale Einrichtung, Beratungsstelle, Projektgruppe, Team, Verein, Partei etc.) zu Tage tritt, können viele kontraproduktive Dynamiken (z.B. Führungsschwäche, mangelnde Effizienz, fehlende Kooperationsbereitschaft) behoben werden. Der gesamte Prozess wird von überraschenden Einsichten begleitet, die neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Jede(r) Interessierte kann sein Arbeitsfeld aufstellen, um Entscheidungsfragen zu klären. Übertragungen familiärer Verstrickung in den Beruf werden durchschaubar und gebundene Energien werden freigesetzt.

[1] Gemeint ist hier das implizite Beziehungswissen, das sich bei der Systemischen Aufstellungsarbeit auftut und das jedem menschlichen Organismus – aufgrund der das Gehirn strukturierenden Wirkung der Beziehungserfahrungen – von Anfang an innewohnt.

Literaturvorschläge

Literaturvorschläge zu verschiedenen wesentlichen Aspekten der aktuellen, undogmatischen Praxis der Systemischen Aufstellungsarbeit.

Boszormenyi-Nagy, G.M.Spark

Unsichtbare Bindungen
Stuttgart, 2001

 
Dreitzel, Hans Peter

Gestalt und Prozess
Bergisch-Gladbach, 2004

 
Laing, Ronald D.

Die Politik der Familie
Köln, 1974 / Hamburg, 1979

 
Satir, Virginia

Familienbehandlung
Freiburg im Breisgau, 1997

 
Siegel, Daniel

Wie wir werden, die wir sind
Paderborn 2006

 
Varga von Kibéd, Insa Sparrer

Ganz im Gegenteil, Grundformen
Systemischer Strukturarbeit

2002

 
Louis Cozolino

Die Neurobiologie Menschlicher Beziehungen
Kirchzarten

Buber, Martin

Ich und Du, in: Das Dialogische Prinzip
Heidelberg, 197

 
Heller, Laurence und Lapierre, Aline

Entwicklungstrauma heilen
München, 2013

 
Simon, Fritz

Unterschiede, die einen Unterschied machen
Frankfurt am Main, 1996

 
Scaer, Robert

Das Trauma-spektrum – Verborgene Wunden heilen und die Kraft der Resilienz
Lichtenau/Westf., 2014

 
Stern, Daniel

Der Gegenwartsmoment
Frankfurt am Main, 2005

 
Weber, G. Schmidt, F.B. Simon

Aufstellungsarbeit Revisited
Heidelberg, 2005