ZEN-SESSHIN
Achtsamkeits-/ Gewahrseinspraxis im Anfängergeist –
Die Kraft aus dem Schweigen
und die Frage WER und WAS BIN ICH?
Achtsamkeits-/ Gewahrseinspraxis von Angesicht zu Angesicht
23.– 25. Juni 2023
(Beginn: Freitag 17:00 h – Ende: Sonntag 17:30 h)
Anleitung: Nikolaus Einhorn und Rosemarie Ploeger-Einhorn
INNEHALTEN – SICH NIEDERLASSEN – DEM ATEM FOLGEN – DIE AUGEN SCHLIESSEN – NACH INNEN SCHAUEN – ZUR RUHE KOMMEN – DIE STILLE FINDEN – IN DER MITTE WEILEN – SICH SELBST (ER)KENNEN – DIE AUGEN ÖFFNEN – DAS LEBEN LIEBEN – DEN ALLTAG MEISTERN – DER MITWELT DIENEN
Das Seminar ist ein Selberforschungsprozess; dieser Prozess besteht aus zwei miteinander korres-pondierenden Übungsformen: der Praxis der (stillen) ZEN-Meditation (ZAZEN) einerseits und der dya-dischen Arbeit mit der Frage WER BIN ICH? andererseits. Der Selbsterforschungsprozess lebt von der Verbindung stiller Kontemplation/Meditation einerseits und lebendiger, achtsamster Kommunikation von Angesicht zu Angesicht andererseits. Gehmeditationen (Kinhin), Atemgewahrsein und Kör-perübungen helfen, leib-seelische Verspannungen zu lösen, was die Voraussetzung für die Vertiefung der Kon-ZEN-tration, des Zazen, ist.
STILLE MEDITATION
Aus der Ruhelosigkeit und den Wirren des täglichen Lebens kommend, lassen wir uns nieder zum Sitzen, zum Schweigen im Namen des ZEN. Wir lassen uns offen werden für ein bewusstes Da-Sein von Sekunde zu Sekunde, von Augenblick zu Augenblick, von Atemzug zu Atemzug, von Gegenwartsmoment zu Gegenwartsmoment. Aufgerichtet dasitzend, lassen wir uns gegenwärtig sein in Körper und Geist, lassen uns zur Mitte kommen.
In der Mitte sein, das heißt: sich zentrieren, in der Gegenwart wohnen, ganz anwesend sein – Präsenz walten lassen sowohl nach innen wie nach außen – nach Möglichkeit entspannt und hingegeben ans atmende Leben, geatmet vom Leben, das sich immer und jeweils gerade jetzt vollzieht. Wir üben kontinuierliche und uneingeschränkte Aufmerksamkeit – kontinuierliches und uneingeschränktes Gewahrsein, das sich dem gegenwärtigen Geschehen widmet, ohne zu urteilen und ohne Widerstand – dem Geschehen, das „ich“ selber bin –, atmend, schauend, lauschend, empfänglich. Wir üben uns in ungeteilter Achtsamkeit.
Wir kommen in Kontakt mit dem grundsätzlichen Wesen unseres Bewußtseins, mit unserer grundle-genden primären Erkennisfähigkeit, die von ihren Inhalten unbeeinflußt bleibt. Wir üben uns darin, uns immer stärker der Inhalte des Geistes bewusst zu werden, um in dieser Achtsamkeit ruhen und sie entspannt aufrechterhalten zu können, ohne sich von mentalen Konstrukten und starken Emotionen ablenken zu lassen. Sind wir in der Lage, uns auf diese reine Achtsamkeit zu berufen, können wir auch mit negativen Emotionen umgehen. Wenn wir diesen Zustand der Bewusstheit erfahren, dann ist die Bewusstheit immer hinter dem Schleier der Gedanken präsent.
So kommen Körper und Geist miteinander in Einklang, und wir sind fühlbar verbunden mit dem Prozess des Lebens, sind in ihm aufgehoben. Allmählich weicht die Ruhelosigkeit. Uns wird bewusst, wie wir uns selbst unter schädlichen Stress bringen oder uns durch die Umstände unter Stress bringen lassen. Und der Alltag, den wir alle leben müssen, zeigt sich bald als der wahre Ort des Übens. Wir üben uns im Üben – wir üben uns in der Kunst des An-wesend-Seins an einem Ort der Stille und Zurückgezogenheit. Und in unserer Arbeit, in der Schule, in Familie und Öffentlichkeit- erobern wir Gegenwart zurück, An-Wesenheit, und praktizieren so im alltäglichen Leben lebendige Meditation.
DYADISCHE ARBEIT
Die Grundsituation des Kommunikationsprozesses ist die Dyade, in der mit jeweils wechselnden Partnern zwei Menschen in der ZAZEN-Haltung einander von Angesicht zu Angesicht als Spiegel gegenübersitzen, sich abwechselnd in die Frage WER BIN ICH? versenken und in wachsendem Vertrauen einander mitteilen, was sie im Sich-Selbst-Erlauschen in Erfahrung bringen. Dies ist die Fortsetzung der ZAZEN-Praxis unter anderen Bedingungen.
Das unablässige tiefe Fragen hilft uns, die Bilder, die wir uns von uns selber, von anderen Menschen und von der Welt gewöhnlich machen, zu durchschauen und von ihnen loszulassen. Wir können in diesem Selbsterforschungsprozess mit wachsender Klarheit und Gelassenheit verstehen, wie wir es immer wieder geschehen lassen, dass wir so oft unterhalb unserer Möglichkeiten leben. Indem wir im Licht der Frage WER BIN ICH? präsent bleiben, keiner Erfahrung ausweichen, schulen wir die Achtsamkeit und die Bereitschaft, uns im Kontakt zu einem anderen Menschen zu öffnen und offen zu bleiben, um in das Neuland einzutreten, das wir selber sind. Wir kommen in Fühlung mit uns selbst ganz unmittelbar als einem geheimnisvollen lebendigen Geschehen, das von Moment zu Moment, von Atemzug zu Atemzug immer wieder neu beginnt und in beständiger Wechselwirkung mit allem lebt, was um uns und was mit uns ist. Statt in chronischer Abgrenzung erfahren wir uns in der Offenheit und erleben, daß wir Zellen sind im Leib der Erde, getragen sind von der Ganzheit des Seins.
In diesem Seminar wird kein Glaubenssystem und keine spezielle Lebensauffassung gelehrt. Wer dar-an teilnimmt, nimmt sich vor, sich selbst zu erfahren aus erster Hand. Die Teilnahme kann sich darin auswirken, dass intensive Daseinsfreude erfahren wird; das Leben sich in die Richtung entfaltet, die es von sich aus nehmen will; ein Da-Sein in Aufrichtigkeit entdeckt wird, das sich im täglichen Leben fortsetzt; eine Kraft und Autorität spürbar wird, das zu tun, was wirklich wirklich gewollt wird. Das Seminar hat eine klare, zeitintensive und disziplinierte Struktur. Diese Struktur ist wesentlich, da sie es den Teilnehmer/innen erlaubt, sich voll und ganz auf sich selbst zu besinnen.
„Wenn man still sitzt und nichts tut,
kommt der Frühling
und das Gras wächst von selbst.“
(Zen-Erfahrung)
„Setz dich einfach erst einmal hin. Kein Grund zur Eile! Nimm in Ruhe die aufrechte Sitzhaltung ein. Hier ist der Ausgangspunkt: ich betrachte mein Leben aus Zazen heraus, mache mich auf den Weg, Klarheit über mein Leben zu gewinnen – von Augenblick zu Augenblick, von Atemzug zu Atemzug.
Die Kunst des Zazen liegt darin, im Vertrauen auf die Haltung und die Struktur des Körpers einfach zu sitzen, ohne sich mit irgendetwas anderem abzugeben. Einfach zu sitzen in vollem Gewahrsein, allein das ist genug. Einfach sitzen in vollem Gewahrsein und sich selbst auf den Grund gehen. Zazen ist das Vertrautwerden mit dir selbst. Du lässt dich selbst durch dich selbst zu dir selbst werden. Zazen bedeutet, zu dir selbst zurückzukehren.
Der Wert des einfachen Sitzens liegt in seiner Transparenz und Einfachheit. Zazen fällt nicht auf. Zazen erklärt sich allein durch die Hingabe an die Praxis des Zazen. Wenn du Zazen praktizierst und mit dir selbst immer vertrauter wirst, wird sich diese Klarheit über dich selbst in die Praxis des Alltags umsetzen und sich in der Haltung deines täglichen Lebens ausdrücken.
In Zazen wirst du mit dir selbst vertraut werden. Wenn du mit dir selbst vertraut wirst, werden alle Dinge im Universum zu einem Teil deiner selbst. Vernachlässigen wir dieses Vertrautwerden mit uns selbst nicht gewöhnlich? Du wirst dir klar darüber werden, du wirst es erleben, dass du verbunden bist mit dem Universum durch jeden einzelnen Atemzug, immer schon und weiterhin. Du lebst das Leben des Universums in allem, was du tust. In Zazen hörst du auf du zu sein und bist um so mehr du selbst. Du wirst eins mit der grossen Natur, oder besser gesagt: Die grosse Natur kehrt endlich zurück – zu sich selbst in dir.
Zazen ist die natürlichste Sache von der Welt. Zazen ist vollkommen transparent, da gibt es nichts zu ergreifen. Dieser Punkt ist wichtig: Du darfst nicht Zazen „machen“, du musst von Zazen gemacht werden. Du weisst nicht wieso, aber Zazen macht es einfach. Zazen macht Zazen, und du kannst es nicht verhindern.
Zazen bedeutet, sich selbst durchsichtig zu werden. Nirgends wirst du so direkt mit dir selbst konfrontiert wie in Zazen. Du wirst all das an dir sehen, was du lieber nicht sehen möchtest. Und je reiner dein Zazen wird, desto deutlicher wirst du dir selbst vor Augen kommen. Nur wenn du dich wirklich selbst erkennen willst, praktiziere Zazen.
Es gibt kein wahres Zazen außer dem Zazen, das du in diesem Augenblick übst. Und bitte bleibe im-mer ein Anfänger in Zazen. Vergiss nicht das Gefühl, das du hattest, als du dich zum ersten Mal zum Zazen niedersetztest. Dieses Gefühl von Ehrfurcht bringt uns Zazen ganz nahe. Vergiss nie dein aller-erstes Zazen, werde nicht zum Zazen-Profi. Lass jedes Mal, wenn du die aufrechte Sitzhaltung ein-nimmst und einfach sitzt, das erste Mal sein.“ ( nach Kodo Sawaki)
„Das Leben verläuft nicht so, wie du es dir vorstellst.
Doch wenn du aufhörst, dir falsche Vorstellungen zu machen und stattdessen den Blick auf
dich selbst wendest, wirst du erkennen, dass es nirgendwo um dich herum irgendwelche
Hindernisse gibt.“
„Im Leben gibt es verregnete, windige und stürmische Tage, doch was auch passiert, lass
dich nieder zum Zazen. Es ist die Übung andauernder Aufmerksamkeit mitten in der
Verwirrung, ohne an der Verwirrung anzuhängen.“
Infos zur Veranstaltung
Veranstaltungsort:
PROPHYSIO – Physiotherapeutische Praxis und Yogaschule MONIKA DURKIEWICZ
Hansaallee 159, 40545 Düsseldorf-Oberkassel. (Eingang durch die Toreinfahrt)
Anmeldungen: schriftlich , per email.
Teilnahmegebühr: 250 €
Bezahlung der Teilnahmegebühr: entrichten Sie bitte gleichzeitig mit der Anmeldung den vollen Teilnahmebetrag; dadurch ist die Anmeldung komplett und der Platz ist definitiv gebucht und reserviert. Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung mit Zeitplan, Wegbe-schreibung, etc.
Überweisung: auf das Konto Nr.12 23 63 86 (Nikolaus Einhorn), Stadtsparkasse Düsseldorf, BLZ
300 501. IBAN:DE21 3005 0110 0012 2363 86. BIC: DUSSDEDDXXX
Teilnehmerzahl: maximal 16.
Zeitplan: Freitag 17:00 h – 21:00 h, Samstag 09:30 h – 17:30 h, Sonntag 09:30 h – 17:30 h / die TeilnehmerInnen gehen abends nach Hause oder in Ihre Unterkünfte – zurück in den ALLTAG, und kommen morgens, aus dem ALLTAG, zur Meditation.
Verpflegung: Die TeilnehmerInnen verpflegen sich selbst. Tee und andere Getränke werden zur Verfügung gestellt.
Rose Marie Ploeger-Einhorn,geb.1944, Unternehmerin, Geschäftsführerin, Innenarchitektin und Yoga-lehrerin (GGF/ BDY/ EYU). Seit 1986 gemeinsame Seminare mit Nikolaus Einhorn. Sie sind miteinander verheiratet und haben eine Tochter , einen Sohn und drei Enkel. Ihre Seminare sind charakterisiert durch eine intensive, lebendige und entspannende Atmosphäre, durch Praxisnähe, Klarheit und Einfühlsamkeit für die individuellen Belange der Teilnehmer.
Nikolaus Einhorn, geb.1940. Studium der Germanistik, Anglistik, Pädagogik und Philosophie; bis 1980 Tätigkeit als Gymnasiallehrer, Verleger und Journalist. Grundlegende Orientierung durch mehrjährige Lehren bei dem dadaistischen Künstler Raoul Hausmann, dem Komponisten John Cage, dem Lehrer der Nondualität (Advaita Vedanta) Venkatesananda, dem Zen-Künstler und Obertonsänger Michael Vetter, der Systemtheoretikerin und Tiefenökologin Joanna Macy. Ausbildung als Gestalttherapeut bei Bob Martin (Portland), Marianne Frey (London) und dem Lehrer der klassischen Gestalttherapie Isadore From (New York). Seit 1980 tätig als Gestalttherapeut (Deutsche Vereinigung für Gestalttherapie) in freier Praxis mit Einzelnen, Paaren Familien und Gruppen; Gründer der „Schule des Friedens“ – Zentrum für psychologische Friedensarbeit und Tiefenökologie, Düsseldorf, 1984. Mitbegründer und Trainer der „Gesellschaft für angewandte Tiefenökologie e.V“. Leiter des Instituts für Integrale Studien, Düsseldorf und Marenbach. Tägliche Zazen-Meditationspraxis seit über 42 Jahren. Tätig in der Erwachsenenbildung und Organisationsentwicklung. Schwerpunkte: Prozesse des sozialen und kulturellen Wandels und die Verbindung von Meditation/Kontemplation und Kommunikation/Aktion; Systemische Familien-, Struktur-und Organi-sationsaufstellungen; Beratungen in Unternehmen, Organisationen, Bildungsinstitutionen.
Unterkünfte:
Hotels/Pensionen:
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Eine sehr gute Adresse ist auch die JUGENDHERBERGE DÜSSELDORF, in 40545 Düsseldorf-Oberkassel, Düsseldorfer Str.1
* Ein Zen-Sesshin ist eine Periode unterschiedlicher Länge, in der gemeinsam in einer Gruppe konZENtrierte Zen-Meditation praktiziert wird.